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„EINEN LEBENSTRAUM ERFÜLLT“ I ISDE SIXDAYS 2021 I PRESSEMITTEILUNG

EINEN LEBENSTRAUM ERFÜLLT

Der Thüringer Toni Zink (32) wird Finisher bei der diesjährigen Internationalen Enduro Sechstagefahrt in Italien.

Seit dem 4 September 2021 kann der in Gräfenrodaer Toni Zink einen weiteren besonderen Satz in seinem Lebenslauf aufnehmen. Der 32 Jährige stellte sich in diesem Jahr der Herausforderung und nahm vom 30.08.-04.09. an der „FIM International SIXDAYS of Enduro“ teil.

Die 95. Auflage dieser traditionellen Geländefahrt, welche 2012 zuletzt in Deutschland stationiert war, sollte ursprünglich schon im Jahre 2020 ausgetragen werden, doch aufgrund der Infektionslage im Zuge der Corona Pandemie musste auch diese in das Jahr 2021 verschoben werden. In Folge der 2013 stattgefundenen Sechstagefahrt auf Sardinien, ist Italien nach 8 Jahren Pause erneut Gastgeber. Das es 2021 mit der Bewerbung zur Aufnahme in einer der Clubmannschaften klappt, hatte Toni Zink vorerst nicht erwartet: „Ich habe bereits in den vorherigen Jahren Interesse gezeigt. Leider hatte es bis dato noch nicht mit einer Zusage funktioniert. Als ich in diesem Jahr die Bestätigung bekam, war ich natürlich super happy.“

Super happy war neben Toni selbst natürlich auch seine Partnerin sowie die gesamt Familie. Doch auch der MC Ohrdruf e.V. War sichtlich begeistert. Zink trat nach der Teilnahme an seinem ersten richtigen Klassik Enduro (der 1. MEFO Gelände-Zuverlässigkeitsfahrt „Rund um Ohrdruf“ 2020) überraschend im Frühjahr 2021 in den Ohrdrufer Motorsport Verein ein, welcher sich zur Zeit im „Wiederaufbau“ befindet. Das dieser Eintritt so viele tolle und besondere Ereignisse mit sich bringt, hatte bis dahin niemand gedacht.

Nach sechs warmen, staubigen und vor allem langen Tagen über insgesamt 1200 Geländekilometer ist der Thüringer Motorsportler auf jeden Fall um einige Erfahrungen reicher. Bereits Anfang des Jahres fokussierte er sich neben seiner Arbeit als KFZ Mechatroniker vollkommen auf das bevorstehende Highlight. Glücklicherweise konnte er die Trainingseinheiten zu Fuß auf dem Rad und auf seiner 250er KTM ohne Zwischenfälle absolvieren. Neben 36 weiteren Fahrern, war er einer von wenigen Thüringern, welche für die deutschen Clubmannschaften angetreten sind. Nach der Anreise, welche eine Woche zuvor in Angriff genommen wurde, bekam Zink bereits an den ersten beiden Tagen zu spüren, dass dieses Event kaum einer deutsche Veranstaltung gleicht. Das Niveau einer internationalen Geländefahrt ist von den besten der Welt geprägt und zeichnet sich durch meist unbekannte Geländetypen aus. Neben sehr selektiven und staubigen Sonderprüfungen, bei denen es um die schnellste Zeit geht, zeigten sich auch auf der dazwischen zu bewältigenden Etappe einige Besonderheiten auf: „ Es ging ewig bergab und bergauf, teils durch Flussläufe und sehr steil abfallenden Passagen“. Glücklicherweise wurde dem Thüringer dies nicht zu Verhängnis. Als erfolgreicher Trialsportler weiß er, wie man sich in kniffligen Situationen bestmöglich auf dem Motorrad verhält. Dies in Kombination mit der zusätzlichen Erfahrung auf dem Rad, verhalf ihm zu guten Etappenzeiten ohne auffällige Probleme. „Ich war sehr stabil unterwegs und musste nicht auf der letzten Rille fahren. Körperlich habe ich mich in den ersten Tagen sehr gut gefühlt und hoffte auch in den folgenden Tagen auf eine Fortführung dieser Leistung“: so Zink nachdem er bemerkt hatte, dass sein intensives Ausdauertraining Früchte getragen hat.

Die 6 Sonderprüfungen von Tag 1 galt es auch am 2. Fahrtag zu bewältigen. Trotz alledem, dass die Strecke aufgrund der insgesamt 579 Starter aus 28 Nationen größtenteils sehr zerfahren war, konnte Toni auch diesen sicher überstehen.

Die folgenden Tage entpuppten sich als „Aussortiermittwoch“ und „Tag der langen Messer“. Allmählich waren im Starterfeld die ersten Anzeichen von Erschöpfung zu spüren, nachdem der dritte Tage ebenso auf der zerfahrenen Langstrecke von Tag eins und zwei ausgetragen wurde. Der Veranstalter verkürzte die zu erreichenden Etappenzeiten und verlängerte die Sonderprüfungen - ein Zeichen, dass die „Spreu vom Weizen“ trennte. Mit einer Menge Konzentration und Durchhaltevermögen schaffte es Toni ohne

Stürze und Strafzeiten ins Ziel und zeigte

deutlich, dass er es ernst meint.


Gemeinsam mit Luca Wiesinger (links) und Philip Müller (rechts) bildete Toni (Mitte) über sechs Tage das Team ADAC Nordbayern. Foto:privat

Den Abschluss machte das traditionelle Motocross-Rennen, welches am letzten Tag der Sixdays Hauptbestandteil ist. Auf einer top präparierten Strecke wurden nicht nur die endgültigen Platzierungen entschieden, sondern auch die allerletzten Kräfte gelassen. „ Ich hatte nicht den besten Start, aber er war sicher. Andere Fahrer überschlugen sich direkt in der ersten Kurve, da konnte ich gleich wieder 4-5 Fahrer überholen und Plätze gut machen.“ Zink ist eigentlich kein großer Liebhaber von Motocrossstrecken, dennoch brachte er das Rennen sicher ins Ziel und hatte eine Menge Spaß.

Mit dieser Sekunde wurde er zum Finisher der wichtigsten Geländefahrt der Welt, welche zugleich seit 1970 als offizielle Enduro Weltmeisterschaft für Nationalmannschaften gilt. Seit der ersten Sixdays 1913 versuchen jährlich die besten Endurosportler der Welt ihr Glück und hoffen darauf ohne Zwischenfälle das Ziel zu erreichen. Es geht um Durchhaltevermögen, Zuverlässigkeit des Motorrades und Fahrtechnik auf höchsten Niveau. Täglich verbrachte er circa siebeneinhalb Stunden unter vollster Anspannung auf dem Motorrad. Eine sportliche Leistung, welche für deutsche Fahrer, aufgrund unzureichender Trainingsmöglichkeiten- und Unterstützung, ein harter Kampf ist. „ Ich bin froh, diese Chance in diesem Jahr wahrgenommen zu haben. Das Team Germany hat einen super Job gemacht“. Die Mannschaft um Toni (ADAC Nordbayern) erreichte gegen Ende Platz 49 (drittbeste deutsche Clubmannschaften), trotz eines Sturzes mit folgender Verletzung ihres Topfahrers. Schlussendlich ist der Verlauf nahezu perfekt zu beschreiben : „Bis auf meine wunden Hände und Füße geht es mir super. Ich hatte auch absolut keine Probleme mit dem Bike. Nicht einmal eine Schraube ist locker geworden, dass macht mich sehr glücklich. In den nächsten Jahren würde ich das schon ganz gerne nochmal erleben, auch wenn es ganz schön an die Substanz geht“ . Gesamtsieger der Trophy Klasse wurden souverän die Italiener. Sie zeigten ab Tag 1 eine konstante Leistung und kamen mit den Bedingungen sichtlich am besten zurecht. Bei den Junioren spiegelte sich das gleiche Bild. Einzig bei den Frauen gewann das Team der USA. Unsere deutsche Trophy Mannschaft landete nach dem Ausfall des schnellsten Fahrers in der Endabrechnung auf Platz 10.


Das nächste Enduro Highlight steht derweil bereits in den Startlöchern. Die 2.MEFO Gelände-Zuverlässigkeitsfahrt „Rund um Ohrdruf“ Klassik findet am 02.10.2021 nach einer erfolgreichen Premiere im Vorjahr erneut statt und lädt ab 8:30 Uhr am Schloss Ehrenstein herzlich zum zuschauen ein. Weitere Infos finden Sie unter www.mc-ohrdruf.de

von Jonas Hill

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